
Im Jahr 1787 entdeckte Galvani zufällig an einem Froschschenkel den Zusammenhang zwischen
elektrischen Strömen und Muskelkontraktion. Im Jahr 1843 beobachtete Carlo Mateucci, daß auch die
Herztätigkeit auf elektrischen Strömen basiert. Er hatte Tierversuche mit Taubenherzen durchgeführt,
die gewonnenen Erkenntnisse wurden von anderen Forschern
erweitert und vertieft.
E. J. Marey gelang es 1876 erstmals, diese Vorgänge grafisch darzustellen.
Er verwendete dazu das Lippmann'sche Kapillar-Elektrometer, mit dem auch Augustus Waller 1887
das erste menschliche EKG aufzeichnete. Die Kurven waren jedoch noch
sehr ungenau und für die Auswertung ungeeignet.
Der holländische Physiologe
Willem Einthoven
entwickelte im Jahre 1903 aus einem Empfangsinstrument der Überseetelegraphie das
Saitengalvanometer, das zu elektrokardiographischen Zwecken gebraucht werden konnte.
Er ist der Erfinder der Elektrokardiographie und erhielt dafür 1924 den Nobelpreis. Noch heute werden die von ihm
entwickelten Ableitungen und die Bezeichnung der einzelnen Zacken ( p,q,r,s,t,u) verwendet.
Die damaligen Geräte waren aufgrund ihres Gewichtes nicht transportabel und benötigten zur Bedienung mehrere technische
Hilfskräfte, waren somit für den breiten klinischen Einsatz nicht geeignet.
Das erste EKG
1887 von Waller mit dem Kapillarelektrometer aufgenommen, wegen zu geringer Empfindlichkeit
waren nur Kammerausschläge sichtbar. Als Ableitung wurden zwei Elektroden auf Brust und
Rücken verwendet.
Saitengalvanometer
Der zwischen zwei Elektroden abgenommene Strom wurde durch eine im magnetischen Feld gespannte
Saite geleitet, welche je nach Stromrichtung nach rechts oder links
abgelenkt wurde. Der Schatten der Saite wurde auf eine lichtempfindliche Platte projeziert und
zeigte das EKG.