EKG- Veränderungen bei Schenkelblock

Definition und Entstehung

Von einem Schenkelblock spricht man, wenn der QRS-Komplex breiter als 0,11 sec ist.

Das Reizleitunggssystem der Herzkammern besteht aus dem rechten Tawaraschenkel und dem linken, der sich in einen vorderen und hinteren Anteil aufteilt. Zu einem Blockbild kommt es , wenn Teile der Reizleitung durch Läsion ( Ursachen: Ischämie, Myokarditis, intraventrikuläre Drucksteigerung ) unterbrochen werden und die Erregung auf unphysiologischem Weg nicht erregte Gebiete erreichen muß.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass die Störung der Erregungsleitung in der Muskulatur der Kammern liegt. In beiden Fällen kommt es zu einer Verbreiterung des QRS-Komplexes und durch unphysiologischen Erregunsverlauf in der Form veränderten QRS-Komplexen. Je nach Breite der QRS-Komplexe spricht man von inkompletten oder kompletten Schenkelblöcken.

Der rechte Tawaraschenkel ist bis zu den Purkinje Phasern von Bindegewebe umgeben, daher wird das Septum der Kammer normalerweise vom linken Tawaraschenkel aus erregt. Er ist länger und leichter verwundbar als der linke.
Der vordere Anteil des linken Tawaraschenkels ist länger und dünner als der hintere Anteil und somit leichter verwundbar.

Eine Blockierung in einem der linken Faszikel wird als Hemiblock bezeichnet, der Linksschenkelblock und die Kombination aus Rechtsschenkelblock und Hemiblock wird als bifaszikulärer Block bezeichnet. Ein Trifaszikulärer Block betrifft alle drei Faszikel.
Durch den Schenkelblock ändert sich zusätzlich zum QRS-Komplex die Repolarisation, da auch der Vektor während der Repolarisation unphysiologisch verläuft. Blockbilder können die Interpretation der ST-Strecke zur Infarktdiagnose unmöglich machen.


Abkürzungen:

LSB:
Linksschenkelblock

RSB:
Rechtsschenkelblock

LAH:
Linksanteriorer Hemiblock

LPH:
Linksposteriorer Hemiblock











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