Monitoring

Erweiterte Brustwandableitungen

Benutzt man ein EKG-Kabel mit drei Elektroden, hat man den Vorteil, nicht so viele Kabel im Bett liegen zu haben. Kommt es aber zu einem Artefakt, kann es schwierig sein, zu unterscheiden, ob er sich um einen Artefakt handelt oder um eine Rhythmusstörung.

Rhythmusstörung oder Artefakt? In diesem Fall war die Unterscheidung nicht schwer: Es hing kein Patient am Kabel...

Hätte man in diesem Fall nur die untere Ableitung zu Verfügung, dann wäre Stress vorprogrammiert. Die hier verfügbare zweite Ableitung zeigt aber zum Glück, dass alles in bester Ordnung ist. (Der Patient kann Ihnen das meist auch erzählen, wenn man sich nur die Mühe macht, ihn zu befragen).

Hier ist aber Stress und schnelle Reaktion angebracht. Auch hier hilft die zweite Ableitung, die richtige Entscheidung zu treffen. Das untere EKG sieht aus wie Kammerflimmern, im oberen EKG kann man aber P-Wellen erkennen, die nicht übergeleitet werden. Das untere EKG würde man falscherweise mit Defibrillation behandeln, sicherlich aber ohne Wirkung. Der Patient braucht eine passagere Schrittmacherstimulation.

Praktische Tipps (die nur manchmal weiterhelfen...)

Ist die Amplitude für den Monitor zu klein, wählt man im 12-Kanal-EKG die höchste R-Zacke aus und klebt die ableitende Elektrode dort hin. Beim Linkstyp wird dies eine Ableitung links sein, beim Rechtstyp eventuell auch die Position von V1 oder V2.
Bei Patienten mit dilatiertem Ventrikel und Schenkelblock interpretiert der Monitor aufgrund der Breite des QRS-Kompexes eventuell falscherweise Ventrikuläre Tachykardie und gibt Alarm. In dieser Situation wählt man im 12-Kanal-EKG die schmalste Brustwandableitung und klebt die Elektrode (V) dort hin.







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