Monitoring

Monitoring / Möglichkeiten und Grenzen

Beispiel: Nach der Körperpflege eines Patienten, bei der auch die Elektroden für die EKG-Ableitung ausgetauscht wurden, hatte der Patient folgende EKG- Ableitung:

Im EKG sind deutliche ST-Senkungen zu erkennen. Frage: Ist diese EKG- Veränderung im Monitoring sicher pathologisch ?



Im 12-Kanal- EKG (links) sind keine Senkungen zu erkennen, lediglich die ST- Strecke in V2 und V3 ist gehoben. Die ST-Senkung in der Ableitung III des Monitors (rechts) kommt dadurch zustande, daß die dargestellte Erregung sich durch die Lokalisation der Elektroden auf dem Thorax von V2/V3 entfernt. Die Ableitung untersucht die Erregung von der oben auf dem Thorax liegenden gelben Elektrode zu der am Thorax seitlich / unten angebrachten grünen Elektrode.
Zudem ist im Vergleich zum 12-Kanal-EKG ist Ableitung I deutlich kleiner. Die Bestimmung des Lagetyps aus dem Monitor-EKG ergibt einen Mitteltyp, da Abl. II die höchste ist. Der Lagetyp ist in Wirklichkeit aber ein Linkstyp, im 12-Kanal-EKG ist I die höchste und III negativ.


Durch eine Veränderung der Position der Elektroden um ca. 3 cm entsteht ein völlig neues Bild: Abl. I ist grösser geworden und die Senkung in III ist verschwunden.




Eine Hebung oder Senkung der ST- Stecke beim Monitoring kann auf eine ablaufende Veränderung am Herz hinweisen, muss aber nicht. Der Monitor kann das EKG verzerrt, umgekehrt oder aus anderer Perspektive darstellen. Nur durch ein 12-Kanal-EKG mit standardisierten Ableitungen kann untersucht werden, ob am Herz eine Veränderung vorgeht und wo diese lokalisiert ist.








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